Unter Workcamps versteht man kurzfristige Freiwilligendienste, bei denen vor allem Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern, also Volunteers, in internationalen Gruppen an einem dem Gemeinwohl dienenden Projekt im Ausland arbeiten. Diese Art des sozialen Engagements steht auch älteren Freiwilligen offen. Die Workcamps dauern in der Regel zwei bis sechs Wochen.
Die Teilnehmer am Workcamp lernen durch das gemeinsame Arbeiten andere Kulturen kennen. Sie sehen und erfahren durch das gleichberechtigte Handeln in der Gruppe und der Gemeinschaft, dass durch Solidarität und gemeinschaftliches Handeln ein Projekt zum Ziel gebracht werden kann. In den Workcamps setzen sich die Volunteers auf diese Weise für eine gerechte und nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen und für einen schonenden Umgang mit der Natur und damit für eine lebenswerte Umwelt ein.
Träger der Workcamps sind gemeinnützige Freiwilligenorganisationen. Die Organisationen haben Partnerorganisationen im Ausland und vermitteln die Freiwilligen in internationale Gruppen in die Workcamps.
Die Trägerorganisationen der Workcamps leisten als internationale Jugendgemeinschafts- und Jugendsozialdienste außerschulischen Bildungsarbeit und Erwachsenenbildung und sind ein Teil der internationalen Freiwilligenbewegung. Es handelt sich um eine eigenständige Art der Jugendarbeit. Die Workcamp-Organisationen sind Träger der Jugendhilfe auf Basis des Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG). Sie besitzen eine Anerkennung der Gemeinnützigkeit.
Eine große Anzahl der Workcamps werden vom Bundesministerium für Familie, Senioren Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Die Träger-Organisationen in Deutschland sind unter dem Dach der "Trägerkonferenz der Internationalen Jugendgemeinschafts- und Jugendsozialdienste" vereint.
Um an einem Workcamp im Ausland teilnehmen zu können, muss der Freiwillige mindestens 18 Jahre alt sein. Nicht erforderlich ist, dass er über eine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung verfügt.
Die Workcamp-Organisation, also die Entsendeorganisation, veranstaltet für ihre Teilnehmer an den Workcamps im Ausland Seminaren zur Vorbereitung. Wie die Seminare inhaltlich und zeitlich ausgestaltet sind, ist von Organisation zu Organisation unterschiedlich. Man sollte sich also bei den Anbietern genau informieren.
Die Volunteers, die an internationalen Workcamps teilnehmen, haben in fast allen Fällen ein Entgelt an die sie vermittelnde Workcamp-Organisation zu zahlen. Außerdem sind sie für Ihre Reisekosten selbst verantwortlich. Sie bekommen aber Unterkunft und Verpflegung im Workcamp gestellt.
Abhängig von der Vermittlungsorganisation werden die Workcamp-Einsätze der Volunteers nach ihrer Rückkehr nach Deutschland in Seminaren besprochen und ausgewertet.